Kritische Theorie des Wohlfahrtsstaats |
in: Uwe H. Bittlingmayer, Alex Demirovic und Tatjana Freytag (Hg.), Handbuch Kritische Theorie. Band 2. Wiesbaden: Springer VS, 2019, 873-891 [Online First 23 Sep 2016, DOI 10.1007/978-3-658-12707-7_45-1].
Zum Inhalt: Eine kritische Theorie des Wohlfahrtsstaats ist zuallererst eine Theorie
der im Wohlfahrtsstaat institutionalisierten Gegensätze und der durch
seine Institutionen hindurch sich reproduzierenden Widersprüche. Auch in
seiner gegenwärtigen, aktivierend-investiven Gestalt wird der
Wohlfahrtsstaat den schmalen Grat zwischen einer funktionalen
Flankierung der kapitalistischen Ökonomie und ihrer materialen
Politisierung nicht verlassen können. - Unglaublich, aber wahr: Was seit drei Jahren als Online First-Beitrag zugänglich war, ist nun auch endlich in der Printversion verfügbar. Aber ich will nicht meckern - wer im Glashaus der Handbuch-Herausgeberschaft sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.
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in: Claudia von Braunmühl, Heide Gerstenberger, Ralf Ptak und Christa Wichterich (Hg.), ABC der globalen (Un-)Ordnung. Von "Anthropozän" bis „Zivilgesellschaft“, Hamburg: VSA-Verlag, 2019, 62-63.
Zum Inhalt: „'Externalisierung' ist allerdings keine allumfassende Beschreibung weltgesellschaftlicher Ungleichheiten und schon gar keine Generalerklärung für globale Herrschaftsverhältnisse und Ausbeutungsbeziehungen.“ Musste vielleicht mal so deutlich gesagt werden.
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Sozialpolitik als Problemlöser und Problemverursacher |
in: Herbert Obinger und Manfred G. Schmidt (Hg.), Handbuch Sozialpolitik. Wiesbaden: Springer VS, 2019, 883-901.
Zum Inhalt: Dem bemerkenswerten Problemlösungspotenzial wohlfahrtsstaatlicher Politik korrespondiert ein nicht weniger bemerkenswertes sozialpolitisches Problemverursachungspotenzial. Dieser paradox erscheinende Zusammenhang wird zunächst staats-, kapitalismus- und demokratietheoretisch beleuchtet. Sodann wird die sozialpolitische Gleichursprünglichkeit von Problemlösung und Problemverursachung an der Entwicklung des Feldes der Alterssozialpolitik illustriert. Gerade die Politik mit dem „höheren Alter“ kann als repräsentativ gelten sowohl für den historischen Wandel in der Problemwahrnehmung wie auch für jene sozialpolitikspezifischen Probleme der Problembearbeitung, die im Mittelpunkt des Beitrags stehen.
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in: Hans-Peter Müller und Tilman Reitz (Hg.), Simmel-Handbuch. Begriffe, Hauptwerke, Aktualität. Berlin: Suhrkamp, 2018, 310-316.
Zum Inhalt: Streit spaltet - was sonst? Wenn zwei sich streiten, freut sich allenfalls der Dritte, so heißt es. Mit ebendieser im Volksmund sprichwörtlich gewordenen Erfahrung aber ist man schon jener sozialisierenden Kraft des Streitens auf der Spur, für die Georg Simmel wie kein zweiter klassischer Soziologe ein Gespür hatte.
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in: Fritz Böhle, G. Günter Voß und Günther Wachtler (Hg.), Handbuch Arbeitssoziologie. Band 2: Akteure und Institutionen. 2. Auflage. Wiesbaden: Springer VS, 2018, 701-743 [mit Fritz Böhle].
Zum Inhalt: Sozialpolitik ist struktureller, gleichsam systemimmanenter Bestandteil kapitalistischer Produktionsweise, die kapitalistische Marktordnung der Arbeit bedarf immer auch der sozialpolitischen Gegenbewegung - was diese Ordnung inhärent widersprüchlich und krisenhaft werden lässt. Nach einer Wiederbelebung dieser Perspektive auf den Zusammenhang von Arbeit und Sozialpolitik in den 1970er und bis in die 80er Jahre hinein sind derartige Bezüge soziologisch kaum mehr systematisch hergestellt worden. Umso dringlicher erscheint eine neuerliche Revitalisierung und Reaktualisierung entsprechender Forschungsperspektiven. Der Beitrag richtet den Blick in diesem Sinne auf das Zusammenspiel der Sozialpolitik mit der gesellschaftlichen Konstitution von Erwerbsarbeit einerseits, den Prozessdynamiken der Rationalisierung, Technisierung und Organisierung von Arbeit andererseits. - Vielen Dank insbesondere an Fritz Böhle - dafür, mich mit ins Boot geholt zu haben, und zumal für die
anschließende Geduld mit mir (jaja ich weiß, immer derselbe Nachsatz - aber es ist halt so...). Und natürlich an Anna Hoffmann für die
gute Betreuung.
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Kernthemen und Konzepte der Alternssoziologie |
in: Hans-Werner Wahl und Vera Heyl, Gerontologie - Einführung und Geschichte. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Stuttgart: Kohlhammer, 2015, 157-160.
Zum Inhalt: Ein kleiner Beitrag zu einem großen Grundlagenwerk. Zum Glück ist darin über den jüngeren Aufschwung der soziologischen Alternsforschung auch in Deutschland zu berichten. - Vielen Dank an Hans-Werner Wahl für die Einladung, zu diesem wichtigen Band beizutragen.
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Altersstruktur, Mobilität und Multikulturalismus, in: Jörn Lamla, Henning Laux, Hartmut Rosa und David Strecker (Hg.), Handbuch Soziologie. Konstanz und München: UVK, 2014, 450-464.
Zum Inhalt: Die Soziologie der Demographie tritt in weiten - und jedenfalls in ihren öffentlich wahrnehmbaren und politisch akzeptierten - Teilen als eine klassische Ordnungswissenschaft auf, als eine pragmatische Beratungswissenschaft zur Neuordnung einer wahlweise (so die gängigen Diagnosen) altersstrukturell, migrationspolitisch oder multikulturell aus den Fugen geratenen bzw. geratenden Gesellschaft. Der Beitrag thematisiert die letztlich selbstproduzierten Unsicherheiten, Ungewissheiten und Unberechenbarkeiten, die immer neue gesellschaftliche Gegenreaktionen der politischen wie wissenschaftlichen Ordnungssuche provozieren. Und er beschreibt als Aufgabe der Soziologie, das Wissen um die Willkürlichkeit gesellschaftlicher Ordnungskategorien, die Widersprüchlichkeit gesellschaftlicher Ordnungspraktiken und die Vergeblichkeit gesellschaftlichen Ordnungswillens zu befördern, auch und zumal im Feld der Demographie - wozu nicht zuletzt gehört, die eigenen, soziologischen Ordnungsvorstellungen, -ambitionen und -aktivitäten in Frage zu stellen. - Vielen Dank insbesondere an Jörn Lamla, für die Geduld (wie immer) und die
gute Betreuung.
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Übergänge im Wohlfahrtsstaat |
in: Wolfgang Schröer, Barbara Stauber, Andreas Walther, Lothar Bönisch und Karl Lenz (Hg.), Handbuch Übergänge. Weinheim und Basel: Beltz Juventa, 2013, 895-911.
Zum Inhalt: Mit Blick auf die Gestalt und Gestaltung des modernen Lebenslaufs kommen dem Wohlfahrtsstaat zugleich konstitutive wie kompensatorische Funktionen zu. Hinsichtlich der Konstitutionsfunktion steht derzeit eine Flexibilisierung des überkommenen, industrialistischen Lebenslaufsregimes auf der sozialpolitischen Agenda, während die Kompensationsfunktion zunehmend auf die Subjekte übertragen wird, die im aktivierenden Wohlfahrtsstaat zur Selbstorganisation (auch) von biographischer Kontinuität und erwerbsgesellschaftlicher Stabilität angehalten werden. - Dank an Andreas Walther, für die Geduld und die gute Betreuung. |
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Sozialstaat und soziale Sicherheit |
in: Steffen Mau und Nadine M. Schöneck-Voß (Hg.), Handwörterbuch zur Gesellschaft Deutschlands. Dritte, grundlegend überarbeitete Auflage. Band 2. Wiesbaden: Springer VS, 2012, 803-815.
Zum Inhalt: Ein Parforceritt durch Begriff und Relevanz, Geschichte und Gegenwart des Sozialstaats in Deutschland. Mein Dank gilt den beiden Herausgeber/innen für die Aufnahme des Beitrags in die vollständig überarbeitete Fassung des Handwörterbuchs - toll ist es geworden, wahrlich ein Nachschlagewerk. |
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in: Ulrich Brand, Bettina Lösch, Benjamin Opratko und Stefan Thimmel (Hg.), ABC der Alternativen 2.0. Von "Alltagskultur" bis "Zivilgesellschaft", Hamburg: VSA-Verlag, 2012, 290-291. Zum Inhalt: Unveränderter Wiederabdruck des - offensichtlich zeitlosen - Beitrags aus der ersten Auflage von 2007. |
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Soziale Ungleichheit und Sozialpolitik |
in: Hans-Uwe Otto und Hans Thiersch (Hg.), Handbuch Soziale Arbeit. Grundlagen der Sozialarbeit und Sozialpädagogik. 4., völlig neu bearbeitete Auflage. München/Basel: Ernst Reinhardt, 2011, 1429-1440. [5., erweiterte Auflage, 2015, 1538-1549; 6., überarbeitete Auflage, 2018, 1531-1542].
Zum Inhalt: Hoffentlich ein weiterer kleiner Beitrag zur Rückkopplung von Wissenschaft und Praxis der Sozialen Arbeit an die Soziologie - und vice versa. Und zudem eine Ehre, in diesem wirklichen Grundlagenwerk vertreten zu sein - gerahmt durch die Beiträge der geschätzten Kollegen Gerhard Bäcker („Soziale Sicherung“) und Matthias Grundmann („Sozialisation)“.
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in: Fachlexikon der Sozialen Arbeit. 7. völlig überarbeitete und aktualisierte Auflage. Herausgegeben vom Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. Baden-Baden: Nomos, 2011, 382-383.
Zum Inhalt: Schön, dass es die guten alten Dinge noch gibt - und jetzt in neuer Auflage. Nicht einmal ein kleiner Schritt für die Globalisierungsforschung, aber ein großer für die Sozialarbeit. (Dank dafür an Ralf Mulot.) |
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Arbeit, Beschäftigungsverhältnisse, Sozialstaat |
in: Anina Engelhardt und Laura Kajetzke (Hg.), Handbuch Wissensgesellschaft. Theorien, Themen und Probleme. Bielefeld: Transcript, 2010, 207-218. Zum Inhalt: Die Wissensordnung der „Wissensgesellschaft“ ist umkämpft. Soweit es um den Problemkomplex der Vergesellschaftung und politischen Regulierung von Arbeit geht, scheinen sich zwei historische Zeitschichten zu überlagern, prägt die Wissensordnung des Industrialismus auch noch den nachindustriellen Wertehorizont. Zugleich bietet die „wissensgesellschaftliche“ Formation aber auch die strukturellen Voraussetzungen, um alternatives Wissen über die Ordnung der (Arbeits-)Gesellschaft zu produzieren. Dass die Soziologie - der Arbeit, der Beschäftigung, des Sozialstaats - Teil dieses Arrangements gesellschaftlich-politischer Wissensproduktion ist, sollte sie in kritisch-systematischer Weise reflektieren. |
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Soziologie der Sozialpolitik |
in: Georg Kneer und Markus Schroer (Hg.), Handbuch Spezielle Soziologien. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2010, 555-568.
Zum Inhalt: Ehrlich gesagt: Die andere, nicht veröffentlichte Hälfte des Beitrags zum „Handbuch Soziologie“ gibt's hier... nur Markus Schroer war Zeuge. |
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in: Nina Baur, Hermann Korte, Martina Löw und Markus Schroer (Hg.), Handbuch Soziologie. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2008, 483-498.
Zum Inhalt: Der Beitrag hätte eigentlich deutlich länger werden sollen. Leider war diesbezüglich mit den Herausgeber/innen nicht zu spaßen. Also gibt es nur gut die Hälfte zu lesen – hoffentlich auch die bessere. |
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