Lech-Nachlese: Das wäre die letzte Folie gewesen |
Sechzig Minuten Zeit für einen Vortrag müssten reichen, um ihn auch geordnet zum Ende zu bringen? Tja, hätte und habe ich bislang auch immer behauptet. Aber beim 21. Philosophicum Lech ist es mir jüngst selbst passiert: Urplötzlich ist die Zeit zu Ende, der Vortrag aber eigentlich noch nicht. Muss an der anregenden intellektuellen Atmosphäre, dem genius loci oder aber an den vielen Elefanten im Raum gelegen haben. Wie auch immer: Wie dort kurz angedeutet gibt es sie noch, die gute alte letzte Folie... und auf vielfache Anfrage freundlicher (danke!) Zuhörer/innen stelle ich sie mitsamt den anderen nun wie versprochen hier online. Soll nicht wieder vorkommen. Obwohl - so viele interessante Gespräche nach einem Vortrag hatte ich selten... vielleicht also macht der fauxpas doch Schule. Wir werden sehen.
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Neben uns die Sintflut: Die Externalisierungsgesellschaft und ihr Preis |
Angefangen hat alles mit dem Eröffnungsvortrag zum 37. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie am 6. Oktober 2014 in Trier. Wenige Wochen später kam der Artikel zum Vortrag in der Süddeutschen Zeitung - und dann ging alles ganz schnell. Naja, also für die Verhältnisse nebenberuflichen Bücherschreibens. Jedenfalls erschien am 26. September 2016, pünktlich zur Eröffnung des 38. DGS-Kongresses in Bamberg, das Buch zum Artikel zum Vortrag - Neben uns die Sintflut - bei Hanser Berlin. Die ausführliche Danksagung findet sich dort auf Seite 200 - hier sei nur nochmals und ausdrücklich Daniel Graf genannt, ohne den das Ganze so (aber vermutlich auch überhaupt) nicht zustande gekommen wäre. Auch nicht die Nominierung für die Longlist des NDR Kultur Sachbuchpreises 2016 und Platz 4-5 bei der Wahl zum Sachbuch des Monats Dezember 2016 von NDR und SZ. Mehr zum Buch auf der Verlagsseite, auf dieser Seite (unter der Rubrik „Unterwegs“) die Hinweise zur offenbar nicht enden wollenden Lesereise. Achso: Der Preis der „Externalisierungsgesellschaft“? Im Buchhandel zwanzig Euro. Also bis zum Erscheinen der Taschenbuchausgabe im Piper-Verlag am 3. Juli 2018, seither nur noch die Hälfte - mein persönlicher Beitrag zu einer reduktiven Moderne. +++ BREAKING NEWS: ENGLISH VERSION PUBLISHED!! +++ ULTIMAS NOTICIAS: PUBLICADA LA VERSION CASTELLANA!! +++
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Finally done: Claus Offe's Critical Theory of the Capitalist State |
Vor mehr als zwei Jahrzehnten machten sich zwei junge, vielversprechende Sozialwissenschaftler auf, Claus Offes kritische Theorie des kapitalistischen Staates wiederzuentdecken und wiederzubeleben. Genau genommen waren die beiden zu viel versprechend, kündigten sie doch alsbald (etwa ein Jahrzehnt später) in einem einschlägigen Artikel die baldige Veröffentlichung einer entsprechenden Monographie an. Und siehe da, nur ein weiteres Jahrzehnt danach ist es doch glatt geschehen: Claus Offe's Critical Theory of the Capitalist State ist nunmehr bei Routledge erschienen. Jens Borchert und ich selbst, die Protagonisten der schweren Geburt, freuen sich - und der gewürdigte Autor hoffentlich ebenso. Mehr zum guten Stück findet sich hier. Unter anderem (wie im Buch selbst) auch der großartige Kommentar von Bob Jessop: „this Offe is one that we should not refuse!“ - Nachtrag: Seit Juni 2018 auch in der Paperback Edition erhältlich!
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„Ponovno izumljanje socialnega“: Das war ... slowenisch |
Breaking news: Das Soziale wird nun auch in Slowenien neu erfunden - zumindest aber auf slowenisch. Im Krtina-Verlag, Ljubljana, ist - versehen mit einem aktuellen Vorwort - die slowenische Ausgabe der Neuerfindung des Sozialen erschienen. Ganz
herzlichen Dank an Mojca Dobnikar für die Übersetzung, an Zdravko Kobe
für die Initiative, an Srečo Dragoš für das ausführliche Nachwort –
sowie an Majda Peklaj und überhaupt an alle bei Založba Krtina. Ich wünschte, ich könnte dies angemessen würdigen - wer des
Slowenischen mächtig ist und das Buch mal in die Hände kriegt, kann sich
ja bei mir melden und mich wissen lassen, wie es sich so liest. Zur
Bestellung geht es jedenfalls hier. Und immerhin das vorangestellte Brecht-Motto konnte ich entschlüsseln: „Hungriger, greif nach dem Buch: Es ist eine Waffe.“
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Weniger wird mehr: Der Postwachstumsatlas |
Ende Juli 2015 ist der neue Atlas der Globalisierung erschienen - ein Ergebnis der Kooperation von Le Monde diplomatique und des Jenaer Kollegs Postwachstumsgesellschaften. Eine tolle Sache, für 16 Euro in jedem Bahnhofsbuchladen erhältlich; zugleich eine phantastische Erfahrung öffentlicher Soziologie. Und doch, man merkt, wieviel Arbeit drin steckt. So vielen Leuten wäre dafür zu danken - ich beschränke mich auf Barbara Bauer und Dorothee d'Aprile bei LMd sowie auf Steffen Liebig in Jena: Ihr wart einfach wunderbar! Hier geht's zur Bestellung, hier kann man sich vorher noch das Inhaltsverzeichnis ansehen. Übrigens auf Platz 3 der von NDR und SZ gemeinsam gekürten Sachbücher des Monats Oktober 2015.
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Neueste Neuerscheinung: Sociology, Capitalism, Critique |
Was lange währt, wird endlich Englisch: Soziologie - Kapitalismus - Kritik. Eine Debatte - „der Dörre-Lessenich-Rosa“ - ist jüngst in der Übersetzung bei Verso erschienen. „Three radical perspectives on the critique of capitalism“, versehen mit drei aktuellen Epilogen, die das seit 2009 Geschehene reflektieren. Dank an Jan-Peter Herrmann und Loren Balhorn für den Kraftakt der Übersetzung. Und an Michael Burawoy und Göran Therborn für ihre wohlwollende Würdigung auf dem Rückeinband (à la Max Goldts „Mind-boggling. Evening Post“). Hier findet sich mehr zum Buch. Ach, und übrigens: Wem die Covergestaltung gefällt möge sich bitte bei mir melden. (Nachtrag: Frau Müller aus Hamburg hat sich gemeldet... ganz herzlichen Dank dafür! Und auch für den Vorschlag, ein Ausmalbuch daraus zu machen.)
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Two, one, zero - der Alarm ist weiß-blau: Minga calling |
In der in Wissenschaft, Politik und Fußball zunehmend beliebten Fußballersprache würde man nun wohl von der Bedeutungslosigkeit des Geldes und der Suche nach einer neuen Herausforderung reden: Der Countdown ist abgelaufen, zum kommenden Wintersemester werde ich von der Friedrich-Schiller-Universität Jena an die Ludwig-Maximilians-Universität München wechseln. Wechsel sind immer ambivalent, so auch in diesem Fall - nun steht es an, sich das Gewesene wertschätzend auf das Neue zu freuen. Und so ist es letztlich auch: Mein Jenaer Jahrzehnt war wunderbar und ich danke allen, die dies ermöglicht und dazu beigetragen haben; die kommenden Jahre werden hoffentlich ähnlich schön - die Zeichen dafür stehen eindeutig gut. (Und um allfälligen Nachfragen vorzubeugen, darf ich hier einmal zustimmend zitieren: „Das will ich nur mal klarstelln, damit man mich richtig versteht: ich habe nichts gegen München, ich würde nur nie zu den Bayern gehn.“ Der Alarm ist also doch eher, wie einst bei Falco, rot.) |
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Neue Neuerscheinungen: NSU, Gleichheit, Rankings |
In dem jüngst erschienenen, von Imke Schmincke und Jasmin Siri herausgegebenen Band zum „NSU-Terror. Ermittlungen am rechten Abgrund“ ist ein Beitrag von mir zum Topos des - Jena lässt grüßen - „Braunen Ostens“ enthalten; hier geht es zu Inhalt und Einleitung des Buches. Für H-Soz-u-Kult habe ich eine Rezension zu Pierre Rosanvallons großer Studie „Die Gesellschaft der Gleichen“ geschrieben - der Text findet sich hier. Schließlich ist soeben im Rahmen eines Themenschwerpunkts „Global university rankings uncovered“ der Zeitschrift Ethics in Science and Environmental Politics der gemeinsam mit Konstantinos I. Stergiou verfasste Artikel „On impact factors and university rankings: from birth to boycott“ erschienen, in dessen Anhang sich auch die englische Fassung der DGS-Empfehlung zum CHE-Ranking findet; für die Onlineversion des Beitrags bitte hier klicken. |
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ESPAnet Young Researchers Workshop |
"The European Social Model and Beyond"
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Es ist soweit: Leben im Ruhestand |
Was lange währt, wird endlich publiziert: Soeben ist die gemeinsam mit Tina Denninger, Silke van Dyk und Anna Richter verfasste Studie „Leben im Ruhestand“ erschienen, mit der wir die Summe (oder besser Zwischensumme) unserer theoretischen Überlegungen und empirischen Forschungen zur Neuverhandlung des Alters in der Aktivgesellschaft ziehen. Mehr dazu unter der Rubrik Publikationen - und auf der Homepage des Transcript-Verlags. Dank an dieser Stelle an die Deutsche Forschungsgemeinschaft - und an alle, die am Zustandekommen des Ganzen mitgewirkt haben. |
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Prof. Dr. Stephan Lessenich - Institut für Soziologie - LMU München |