Ludwig-Maximilians-Universität München
Institut für Soziologie
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Zonen des Ãœbergangs

Dimensionen und Deutungsmuster des Alterns bei jungen, älteren und alten Menschen

Projektleitung: Stephan Lessenich mit Silke van Dyk, Karena Leppert, Ulrich Otto, Klaus Rothermund und Bernhard Strauß. Mitarbeiterinnen u.a.: Stefanie Graefe, Evelyn Hochheim.
Förderinstitution: Volkswagen-Stiftung im Rahmen des Programms „Individuelle und gesellschaftliche Perspektiven des Alterns“
Laufzeit: 1.11.2008 – 31.10.2011

Hier geht es zur Homepage des Projekts und des Kompetenzzentrums Generationen (CCG) an der FHS St. Gallen.

Im Zeichen der sich ankündigenden altersstrukturellen Umbrüche in den fortgeschrittenen Industriegesellschaften und des aktuellen „aktivierenden“ Umbaus des Sozialstaats vollzieht sich eine gesellschaftliche Neuverhandlung des Alters und der Rolle der Alten. Die „Entdeckung“ des jungen, aktiven und produktiven Alters impliziert eine verschärfte Abgrenzung desselben zum (in der individuellen Biographie „nach hinten“ verschobenen) alten, abhängigen und pflegebedürftigen Alter und führt so zu einer mit stark gegensätzlichen Bildern, Zuschreibungen und Erwartungen verbundenen „Zweiteilung“ des Alters.



Ziel des geplanten Projektes ist es, die gängigen Vorstellungen und Grenzziehungen des „dritten“ und „vierten“ Lebensalters mit den empirisch vorfindbaren, subjektiven Wahrnehmungen und Deutungen von Altersübergängen zu kontrastieren.

Die Befragung junger, älterer und alter Menschen soll Aufschluss geben über (a) die individuellen und sozialstrukturellen Prägungen von subjektiven Vorstellungen des Übergangs ins höhere bzw. hohe Alter, (b) die für die subjektive Deutung der Übergänge relevanten Erfahrungsbereiche des Alterns und (c) die Dynamiken der Veränderung subjektiver Alters- und Altersübergangsbilder. Wir erwarten, statt klarer Altersgrenzen identifizierbare „Zonen des Übergangs“ in den subjektiven Konstruktionen der Betroffenen ausmachen zu können. Dabei erlaubt es die Einbeziehung auch jüngerer Menschen – der so genannten Babyboomer als „zukünftig Alte“ – in die Untersuchung, deren alternsbezogene Erwartungen mit den Übergangserfahrungen älterer Kohorten in Beziehung zu setzen und somit die subjektiven Perspektiven des „Alt-Seins“ und „Alt-Werdens“ systematisch miteinander zu verschränken. Diese Anlage des Forschungsvorhabens soll es ermöglichen, wissenschaftlich relevante Erkenntnisse zu gewinnen, die zugleich von hohem Wert für die zukünftige politisch-soziale Gestaltung des Alters und Alterns sind: Sie bieten Anknüpfungspunkte für gestaltende Interventionen an dessen „unteren“ Ende (mit Blick auf die Einmündung der großen Babyboomer-Kohorten in das höhere Alter) ebenso wie an seinem „oberen“ Rand (mit dem Ziel einer gelungenen Lebensführung der nicht bzw. nicht mehr aktiven und autonomen Alten).

Die Durchführung des Projekts erfolgt durch eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe, die Expertise auf dem Gebiet der soziologischen, psychologischen, psychosozialen und sozialpädagogischen Altersforschung in sich vereint. Diese Zusammensetzung der Projektgruppe erlaubt es, empirisch (a) ein breites Feld von Dimensionen der subjektiven Alternserfahrung (über die „klassischen“ Bereiche von Erwerbsarbeit und Gesundheit hinaus auch jene von Körper, Konsum, nicht-erwerbsförmigen Tätigkeiten und sozialen Netzwerken) sowie (b) die subjektiven Altersbilder von jüngeren, älteren und hochaltrigen Menschen (Geburtskohorten 1960-1970, 1940-1950 und 1920-1930) gleichermaßen in den Blick zu nehmen und aufeinander zu beziehen. Zugleich ist es dadurch möglich, ein dem Untersuchungsgegenstand angemessenes Mehrmethodendesign anzuwenden. So sollen bei insgesamt ca. 100 Probanden und Probandinnen zum einen problemzentrierte, leitfadengestützte Interviews mit biographisch-narrativen Bestandteilen geführt werden und zum anderen standardisierte Instrumente zur Erhebung von Altersstereotypen und Resilienz der Befragten zum Einsatz kommen. Durch diese Methodenkombination sowie durch eine besondere Sorgfalt bei der Entwicklung und iterativen Verbesserung der Erhebungsinstrumente erwarten wir ebenso wissenschaftlich innovative wie gesellschaftspolitisch relevante Erkenntnisse zur gesellschaftlichen Neubestimmung des Alters aus der Sicht der Betroffenen gewinnen zu können.
 
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