Konjunkturen der Krise |
Seminar (MA) – Sommersemester 2014 Inhalt: Krisendiagnosen haben derzeit Konjunktur. Seit dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers in den USA im Jahr 2008 ist von der „multiplen Krise“ des demokratischen Kapitalismus die Rede - mit den ungebremsten Dynamiken des Finanzmarktsektors scheint nicht nur sein ökonomisches System gesellschaftlich dysfunktional geworden zu sein. Was aber ist das Besondere an der oder den gegenwärtigen Krise(n)? Was rechtfertigt überhaupt die nicht nur politisch interessierte, sondern soziologisch fundierte Rede von teilsystemischen oder gar gesamtgesellschaftlichen Krisenprozessen? Wo beginnt eine Krise - und wann ist sie wieder beendet? Ist die moderne Gesellschaft nicht strukturell eine krisenhafte, über allfällige Krisen vermittelt prozessierende Formation? Sind öffentliche und soziologische Krisendiagnosen nicht längst zur beliebigen, sterilen Routine geworden? Das Seminar fragt nach der Begriffs-, Struktur- und Ereignisgeschichte der Krise in demokratisch-kapitalistischen Gesellschaften. Es sucht zugleich Studierende für den 37. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie zu interessieren und mobilisieren, der unmittelbar vor dem nachfolgenden Wintersemester zum Thema „Routinen der Krise - Krise der Routinen“ an der Universität Trier stattfinden wird. |
< zurück | weiter > |
---|
Prof. Dr. Stephan Lessenich - Institut für Soziologie - LMU München | Home Lehre vorherige Semester Konjunkturen der Krise