Zeitlos aktuell: Das Recht auf Faulheit |
1891, in seinem Vorwort zur ersten deutschen Ausgabe, wusste Eduard Bernstein zu berichten, dass ihm seine Entscheidung, Paul Lafargues „Das Recht auf Faulheit“ als Feuilleton im Sozialdemokrat zu veröffentlichen, allseits Reaktionen dergestalt beschert hatte, dass „der Titel allein genüge, böses Blut zu machen“. Nun: Dies dürfte auch heute noch ganz genauso der Fall sein. Öffentlich ein Recht (!) auf Faulheit (!) zu propagieren, ist nach wie vor - und möglicherweise gar mehr denn je - dazu angetan, die Gebildeten wie die Bornierten, die Übel- wie die Wohlmeinenden unter den Verfechtern des Kapitalismus auf die Barrikaden ehrlicher Empörung zu treiben. Oder etwa doch nicht? Am besten einfach mal ausprobieren und sich das schmale und preiswerte Bändchen, das der LAIKA-Verlag zu Recht als Pocket Book bezeichnet, in Ruhe zu Gemüte führen: zur Bestellung geht's hier. Und hier zu einem Interview zu Buch und Thema im Wiener Standard.
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Prof. Dr. Stephan Lessenich - Institut für Soziologie - LMU München |