Zeitlos aktuell: Das Recht auf Faulheit |
1891, in seinem Vorwort zur ersten deutschen Ausgabe, wusste Eduard Bernstein zu berichten, dass ihm seine Entscheidung, Paul Lafargues „Das Recht auf Faulheit“ als Feuilleton im Sozialdemokrat zu veröffentlichen, allseits Reaktionen dergestalt beschert hatte, dass „der Titel allein genüge, böses Blut zu machen“. Nun: Dies dürfte auch heute noch ganz genauso der Fall sein. Öffentlich ein Recht (!) auf Faulheit (!) zu propagieren, ist nach wie vor - und möglicherweise gar mehr denn je - dazu angetan, die Gebildeten wie die Bornierten, die Übel- wie die Wohlmeinenden unter den Verfechtern des Kapitalismus auf die Barrikaden ehrlicher Empörung zu treiben. Oder etwa doch nicht? Am besten einfach mal ausprobieren und sich das schmale und preiswerte Bändchen, das der LAIKA-Verlag zu Recht als Pocket Book bezeichnet, in Ruhe zu Gemüte führen: zur Bestellung geht's hier. Und hier zu einem Interview zu Buch und Thema im Wiener Standard.
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studium.org/ - Information statt Rankings |
Für Studieninteressierte und Studierende der Soziologie und Geschichtswissenschaft stellen die beiden Fachgesellschaften, die Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS) und der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD), nun unter www.studium.org ein gemeinsames Informationsportal zur Verfügung. Eine Antwort auf die scheinbar auch in den Sozialwissenschaften beliebten Rankings? Ja und nein: Ja, weil hier statt der Lust an Ranglisten allein jene an sachdienlichen Informationen im Mittelpunkt steht; nein, weil Studium.org/ gerade nicht suggeriert, fertige Antworten zu liefern, sondern darauf zielt, seine Nutzer/innen zu eigenständiger Weitersuche zu animieren. Der Besuch lohnt sich also - demnächst werden auch die erziehungs- und kommunikationswissenschaftlichen Studiengänge präsentiert, weitere Fächer folgen hoffentlich bald. Auf www.studis-online.de finden sich Hintergrundinformationen zum Portal - ein Dankeschön an dieser Stelle an Oliver Iost. So - jetzt aber rasch selber auf studium.org Soziologiestudiengänge und -orte stöbern gehen!
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Two, one, zero - der Alarm ist weiß-blau: Minga calling |
In der in Wissenschaft, Politik und Fußball zunehmend beliebten Fußballersprache würde man nun wohl von der Bedeutungslosigkeit des Geldes und der Suche nach einer neuen Herausforderung reden: Der Countdown ist abgelaufen, zum kommenden Wintersemester werde ich von der Friedrich-Schiller-Universität Jena an die Ludwig-Maximilians-Universität München wechseln. Wechsel sind immer ambivalent, so auch in diesem Fall - nun steht es an, sich das Gewesene wertschätzend auf das Neue zu freuen. Und so ist es letztlich auch: Mein Jenaer Jahrzehnt war wunderbar und ich danke allen, die dies ermöglicht und dazu beigetragen haben; die kommenden Jahre werden hoffentlich ähnlich schön - die Zeichen dafür stehen eindeutig gut. (Und um allfälligen Nachfragen vorzubeugen, darf ich hier einmal zustimmend zitieren: „Das will ich nur mal klarstelln, damit man mich richtig versteht: ich habe nichts gegen München, ich würde nur nie zu den Bayern gehn.“ Der Alarm ist also doch eher, wie einst bei Falco, rot.) |
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Es ist soweit: Leben im Ruhestand |
Was lange währt, wird endlich publiziert: Soeben ist die gemeinsam mit Tina Denninger, Silke van Dyk und Anna Richter verfasste Studie „Leben im Ruhestand“ erschienen, mit der wir die Summe (oder besser Zwischensumme) unserer theoretischen Überlegungen und empirischen Forschungen zur Neuverhandlung des Alters in der Aktivgesellschaft ziehen. Mehr dazu unter der Rubrik Publikationen - und auf der Homepage des Transcript-Verlags. Dank an dieser Stelle an die Deutsche Forschungsgemeinschaft - und an alle, die am Zustandekommen des Ganzen mitgewirkt haben. |
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Prof. Dr. Stephan Lessenich - Institut für Soziologie - LMU München |